Aus dem Tagebuch eines frustrierten Kitaleiters

Manchmal ist es wirklich hart, in einer Kindertagesstätte zu arbeiten. Vor allem dann, wenn man sich jede Menge Sprüche von den lieben Kleinen anhören darf und davon gab es heute zum Wochenbeginn gleich mehrere.

Ein Vorschulkind sitzt neben mir im Büro, entdeckt den Flyer eines Baumarktes auf dem Schreibtisch und ließt laut: “Max Bahr – Baumarkt seit 1879”. Dann beginnt er ebenfalls laut zu rechnen: “1879, hundert Jahre später war 1979 und da waren Mama und Papa 4 Jahre alt!” Etwas ungläubig schaue ich ihn an und frage, wie er darauf kommt. Irritiert (vielleicht auch etwas abschätzend, schließlich kann ja nicht jeder Mathe) schaut er mich an und sagt dann: “Natürlich, weil sie 1975 geboren wurden.” Hut ab, das ist höhere Mathematik im Kitaalltag!

Etwas später läuft mir die kleine Nina (gerade 3 Jahre alt geworden) über den Weg und drückt mir ein sehr feuchtes Papiertaschentuch in die Hand. Nach meiner Frage, ob ich aussehe wie eine Mülltonne, mustert sie mich auffallend lange, dann sagt sie: ja!

Ich sollte wirklich mehr Sport treiben.

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